Schmuck

Betrachten wir Schmuckstücke aller Zeitepochen und aller Länder dieser Erde, müssen wir uns fragen:
"Woher rührt diese Vielfalt an Schmuckformen, warum entstand sie und wozu diente sie?"
Archäologen, Historiker, Kulturwissenschaftler geben uns mannigfaltige Auskunft darüber und auch Verhaltensforscher und Psychologen geben Antworten. Am faszinierendsten erscheint, mit wie viel Mühe und Liebe Schmuck geschaffen wurde, wo er so wenig praktische Funktionen erfüllt. Und doch: Schmuck begleitet uns überall, seit jeher. Oft gehören Schmuckstücke zu den wenigen Zeugnissen, die vergangene Kulturen uns hinterlassen haben. Er erzählt uns von handwerklichen Fertigkeiten, dem Lebensstil und Lebensgefühl unserer Altvorderen. Und heute? Noch immer werden Menschen in der Kunst des Goldschmiedens unterwiesen und fertigen jene "unpraktischen" Dinge wie Ohrstecker, Halsketten, Fingerringe, Broschen. Im rheinland-pfälzische Idar-Oberstein zum Beispiel. Als traditionsreiches Zentrum der Edelsteinschleifer ist es auch Sitz der Fachschule und Fachhochschule für Edelstein- und Schmuckgestaltung. Dort werden handwerklich-technische Kenntnisse ebenso wie gestalterische Fertigkeiten vermittelt. Ebenso widmen sich ideenreiche Kunsthandwerker im ganzen Lande dem Schmuckmachen und kreieren individuelle Stücke für ihre Kunden. Dabei fällt auf, dass sie heute nicht ausschließlich "edle" und "wertvolle" Materialien verarbeiten, sondern auch "billigen" und "wertlosen" Stoffen ganz ungewöhnliche Reize entlocken, um Edles zu schaffen. Eines ist geblieben: Die Schmuckstücke erzählen - heute wie damals - von der Sehnsucht der Menschen nach dem Schönen und Einzigartigen, nach dem Besonderen und Geheimen, nach Reichtum und Macht.